Als Falzlinie oder Falzbruch bezeichnet man in der papiertechnischen Weiterverarbeitung das Herstellen einer scharfen Knickkante. Dies geschieht bei der industriellen Produktion von Karton-, Papp- oder Papierprodukten mechanisch mit Hilfe eines Werkzeugs beziehungsweise einer Maschine. Wird eine Knickkante manuell ohne ein Werkzeuge erzeugt, wird dies als „Falten“ bezeichnet.

Leporello/Zick-Zack-Falz

Bei einem Leporellofalz werden zwei oder mehrere Teile des Falzbogens in wechselnder Richtung gefalzt, wodurch sich eine Zick-zack-Falzung ergibt. Aus zwei Falzungen ergibt sich ein Falzbogen mit 3 Blatt und 6 Seiten. Aus 3 Falzungen entsteht ein Bogen mit 4 Blatt/8 Seiten.

leporello-zick-zack-falz

Parallelmittenfalz, V-Falz

parallelmittenfalz

Bei einem Parallelmittenfalz wird bei einem Bogen immer in die Mitte in die gleichen Richtung gefalzt. Ob Quer- oder Hochformat spielt dabei keine Rolle. Aus zwei solcher Falzungen ergeben sich 8 Seiten.

Wickelfalz

Bei einem Wickelfalz werden zwei oder mehrere gleich breite Abschnitte des Falzbogens ohne einen Richtungswechsel um ein Bogenteil gefalzt. Zwei parallele Falzungen ergeben 3 Blatt bzw. 6 Seiten. Das wird als Zweibruch-Wickelfalz bezeichnet. Ein Dreibruch-Wickelfalz ergibt somit 4 Blatt und 8 Seiten.

wickelfalz

Kreuzfalz

kreuzfalz

Wird der Falzbogen mehrfach in einem Winkel von 90° gefalzt, ist die Rede von einem Kreuzfalz. Mit dieser Technik werden beispielsweise auch Broschüren und  Zeitschriften angefertigt. Die geschlossenen Seiten, werden im letzten Arbeitsgang beschnitten wordurch die eigentliche Funktion erst hergestellt wird.

Fensterfalz/Altarfalz

Der Fensterfalz ist auch unter der Bezeichnung Altarfalz bekannt. Dieser ist so wegen der Ähnlichkeit zu dreiteiligen Flügelaltären benannt. Der Fensterfalz wird erzeugt indem die äußeren Teile des Falzbogens ohne Überlappung nach innen gefalzt werden. Der Fensterfalz hat 6 Seiten bzw. 8 Seiten, wenn ein zusätzlicher Falz in der Bogenmitte erzeugt wird.

fensterfalz
8-seitiger-fensterfalz